Philosophie

Seit Kindheit an fühle ich mich unserer Erde stark verbunden und verpflichtet. Ich konnte das früher nicht verstehen. Ich habe das auf die Tschernobyl-Atomkatastrophe zurückgeführt.

Seit Kindheit an kategorisiere ich Materialien wie folgt: tot oder lebendig. Das habe ich früher auch nicht verstanden und ich bin bis heute niemanden begegnet, der ähnlich empfindet.

Weil ich mich dieser Erde stark verbunden fühle, habe ich mich während des Studiums intensiv mit Materialien beschäftigt. Eine interessante Entdeckung für mich war, daß ich Materialien, die Wasser enthalten, als lebendige Materialien wahrnehme. Das sind zum Beispiel: Stein, Papier, Holz.

Materialien aus der Natur sind unverfälscht und ehrlich.

In meinem Gestaltungsansatz versuche ich das Wesen der Dinge heraus zu arbeiten.

Ich konnte schon immer gut schmecken und bin unter anderem deswegen Köchin geworden. Als Köchin konnte ich mit meinen Händen wiegen, mit dem Rücken den Herd beobachten und fühlen, wann welcher Topf-Inhalt fertig war. Als Köchin war ich trainiert und fokussiert, welche Gegenstände praktisch oder unpraktisch waren: denn in einer Profi-Küche ist wenig Platz, Gegenstände müssen multifunktional sein.

Und genau das liebe ich. Ich liebe es schlicht, pur und funktional, vielseitig einsetzbar.

Genauso wie ich als Köchin bestrebt war und bin, den Menschen, die ich bekoche nur beste, gesunde, frische, natürliche Zutaten zu servieren, genauso geht es mir als Designerin mit den Materialien. Ich treffe bewußt die Entscheidung für Materialien aus der Natur - für die Natur.

Denn Dinge dürfen weggeworfen werden und kaputt gehen- so ist Platz für Neues. Materialien machen etwas mit unserer Erde- genauso wie Nahrung etwas mit dem menschlichen Körper macht.

Das ist meine Lebensart.

Und meine Lebensart durchzieht mein Design, es ist Teil meines Gestaltungsprozesses.